FCI - Standard Nr. 274 / 21. 05. 2003 / D
GROENLANDHUND
(Grønlandshund)
ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Schneider, durch Frau Ruth Binder überarbeitet.
URSPRUNG : Grönland.
PATRONAT : Dänemark.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 25. 03. 2003.
VERWENDUNG : Schlittenhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 1 Schlittenhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Grönlandhund ist eine der ältesten Hunderassen der Welt. Er ist seit frühesten Zeiten von den Eskimos als Transport-und Jagdhund verwendet worden. Die Auswahl der Zuchthunde erfolgte hauptsächlich aufgrund von Eigenschaften wie Kraft, Robustheit, Zähigkeit und Ausdauer, wobei aber ein attraktives äusseres Erscheinungsbild ebenfalls angestrebt wurde. Mit seiner robusten Natur ist der Grönlandhund besonders geeignet für Leute, die ein Leben im Freien geniessen wollen. Er ist ein vorzüglicher Gefährte für Leute, die gerne durch Wälder und in den Bergen wandern, wobei der Hund ihre Ausrüstung zieht oder trägt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Der Grönlandhund ist ein sehr kräftiger Polarspitz und so gebaut, dass er die nötige Ausdauer bei der harten Arbeit eines Schlittenhundes unter arktischen Bedingungen aufbringen kann. Eine gewisse Variation an Grösse wird akzeptiert, sofern dadurch die Leistungsfähigkeit und die Harmonie des Hundes nicht beeinträchtigt werden.
WICHTIGE PROPORTIONEN : Der Körper passt in ein kurzes Rechteck, wobei das Verhältnis der Widerristhöhe zur Körperlänge 10: 11 beträgt. Hündinnen dürfen einen etwas längeren Körper haben.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Die vorherrschenden Charaktereigenschaften des Grönlandhundes sind Energie, Beharrlichkeit und Mut. Er ist ein passionierter und unermüdlicher Schlittenhund. Menschen, auch Fremden gegenüber, verhält er sich freundlich; wenn er als Schlittenhund verwendet wird, ist er nicht an eine bestimmte Person gebunden und ist deshalb auch nicht als Wachhund geeignet. Er zeigt einen starken Jagdinstinkt für Seehund und Eisbär.
KOPF
OBERKOPF :
Schädel : Breit und leicht gewölbt, am breitesten zwischen den Ohren.
Stop : Deutlich, aber nicht stark betont.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Gross und von dunkler Farbe, der Farbe des Haarkleides entsprechend; oft leberfarben bei Hunden mit rot-goldenem Haarkleid. Im Winter darf er fleischfarben werden (Wechselnase).
Fang : Keilförmig, am Ansatz breit, verjüngt sich zur Nase hin, ist aber nicht spitz. Der Nasenrücken ist vom Ansatz bis zum Nasenschwamm hin gerade und breit.
Lippen : Dünn und straff, dem sehr kräftigen Gebiss eng anliegend.
Kiefer / Zähne : Starke Kiefer mit regelmässig angeordneten, gesunden und kräftigen Zähnen. Scherengebiss.
Augen : Vorzugsweise dunkel, können aber der Farbe des Haarkleides angepasst sein; leicht schräg gestellt, weder hervortretend noch zu tief eingebettet; freier, furchtloser Ausdruck. Augenlider gut anliegend.
Ohren : Eher klein, dreieckig und an den Spitzen abgerundet; stramm aufrecht getragen. Sehr beweglich und ausdrucksvoll durch ihre jeweilige Haltung.
HALS : Sehr kräftig und eher kurz.
KÖRPER : Kräftig und ziemlich kompakt, nur geringfügig länger als die Widerristhöhe.
Obere Profillinie : Horizontal oder ganz leicht abfallend.
Rücken : Gerade.
Lenden : Breit.
Kruppe : Leicht abfallend.
Brust : Tief und breit, Rippenkorb jedoch nicht fassförmig.
Untere Profillinie und Bauch : Folgt der Linie des Brustbeins. Darf etwas aufgezogen sein.
RUTE : Hoch angesetzt, dick und buschig. Sie wird bogenförmig gekrümmt oder leicht eingerollt über dem Rücken getragen.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines : Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe vollkommen gerade; kräftige Bemuskelung und schwerer Knochenbau.
Schultern : Mässig schräg gelagert.
Oberarm : Gerade und kräftig, etwas länger als das Schulterblatt.
Ellenbogen : Frei beweglich, aber am Körper anliegend.
Unterarm : Gerade und kräftig.
Vorderfubwurzelgelenk : Kräftig und biegsam.
Vordermittelfub : Kräftig und elastisch, nur leicht schräg gestellt.
Vorderpfoten : Ziemlich gross, kräftig und rundlich, mit starken Krallen und Ballen.
HINTERHAND :
Allgemeines : Von hinten betrachtet sind die Hinterläufe vollkommen gerade; starke Bemuskelung, schwerer Knochenbau, mässige Winkelungen.
Schenkel : Kraftvoll und sehr muskulös.
Sprunggelenk : Breit und kräftig, mässig gewinkelt.
Hinterpfoten : Wie die Vorderpfoten.
GANGWERK : Ein leistungsfähiger, harmonischer, fliessender und unermüdlicher Trab ist für einen Schlittenhund höchst wichtig. Im Ausstellungsring sollte der Hund an loser Leine in einem gemässigten Trab vorgeführt werden, um den guten Vortritt der Vorderhand und den kräftigen Schub aus der Hinterhand vorzuzeigen. Von vorne gesehen, zeigt der Grönlandhund im Schritt kein sog. « Schnüren », sondern erst mit zunehmender Geschwindigkeit konvergieren die Läufe allmählich, bis die Pfoten der Mittellinie folgen.
HAARKLEID
HAAR : Doppeltes Haarkleid : dichte und weiche Unterwolle sowie ein dichtes, glattes und harsches Deckhaar ohne Locken oder Wellen. Das Haar ist am Kopf und an den Läufen eher kurz, länger und reichlicher am Körper, lang an der Unterseite der Rute, was sie buschig erscheinen lässt.
FARBE : Alle Farben, ob ein- oder mehrfarbig, sind gleichermassen zulässig mit Ausnahme der Albinos; diese sind auszuschliessen.
GRÖSSE :
Widerristhöhe : Für Rüden : 60 cm und mehr,
für Hündinnen : 55 cm und mehr.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
· Leichter Knochenbau.
· Kurze Läufe, tief gestellter Körper.
· Ängstlichkeit.
SCHWERER FEHLER :
· Langes und weiches Haarkleid.
· Ohren nicht straff aufrecht getragen.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
· Aggressivität oder deutlich scheu.
· Albinismus .
· Unterschiedliche Augenfarbe.
· Blaue Augen oder Birkenaugen.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Quelle: http://de.wikipedia.org